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Arbeit Fuehrung - Widerlinge

Widerlinge auf der Abschussliste

Was für ein Widerling! – Ja, natürlich gibt es immer mal wieder Begegnungen mit Menschen, über deren Verhalten wir nur den Kopf schütteln können. Ganz normal, vor allem, weil wir viel unterwegs sind. Aber dieser Typ machte uns sprachlos!

Es war auf dem Flug nach Tokio, der charakterliche Totalausfall saß direkt neben Anja – und schaffte es, geschlagene elfeinhalb Stunden lang kein einziges Mal Bitte oder Danke zur Flugbegleiterin zu sagen oder sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Kaum gelandet, stürmte er, Handy am Ohr, an allen vorbei ohne links oder rechts zu schauen. Und natürlich ohne jedes Abschiedswort. Nun verpflichtet ein Business-Class Ticket niemanden dazu, sich per Handschlag vom Flugbegleiter zu verabschieden oder in ein langes Schwätzchen über die Menüwahl einzusteigen. Aber unter emphatischen Menschen dürfte Höflichkeit in Form von ‚Dankeschön’, ‚Auf Wiedersehen’ und Blickkontakt mit dem Gesprächspartner zur sozialen Grundausstattung gehören.

Ein Widerling wie er im Buche steht …

Dieser Passagier hingegen signalisierte mit seinem Verhalten: „Du Saftschubse kannst dich von mir aus den ganzen Tag lang abstrampeln, mir den Flug angenehm zu gestalten. Musst du ja. Du bleibst aber trotzdem ein Lakai. Und so behandle ich dich auch …“

Mit seiner Überheblichkeit signalisierte er: „Ich halte mich für wichtig und dich nicht.“ Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um sich auszumalen, wie sich ein solcher Typus Mensch auch außerhalb des Kontextes Flugzeug verhält. Zum Beispiel gegenüber Mitarbeitern.

Und hier kommen wir auf den Punkt: Uns geht es nicht nur um einen typischen Fall mangelhafter Kinderstube multipliziert mit nicht stattgefundenem Sozialkompetenzerwerb im Erwachsenenalter. Sondern um die generelle Tatsache, dass das Verhalten auf den Charakter schließen lässt. Und dass dieser Aggro-Manager, der Menschen durch seine zur Schau gestellte Missachtung passiv angreift und entwürdigt, eben von irgendeiner Firma mitsamt diesem fiesen Charakter als Führungskraft eingestellt worden ist.

Das wirkt sich aus! Auf das Unternehmen! Negativ!

Viele Unternehmen scheinen gar nicht wahrzunehmen, dass es unter ihren Mitarbeitern Egomanen, Widerlinge und soziale Analphabeten gibt. Die Augen werden vor allem dann verschlossen, wenn diese Typen sichere Machtpositionen bekleiden und/oder „die Zahlen bringen“! Und so entstehen natürliche Biotope für die Aufzucht und artgerechte Haltung von Widerlingen.

Aber Vorsicht!
Diese Typen sind wie Krebsgeschwüre.

Gute Zahlen hin oder her: Sie reproduzieren sich, streuen Metastasen und befallen so den Organismus des ganzen Unternehmens mit schlechtem Benehmen, negativem Klima und beißender Arroganz. Sie leben ihr Verhalten vor, finden Nachahmer und Klone und schaffen es so, die Unternehmenskultur zu vergiften. Und das untergräbt die Produktivität insgesamt, erstickt Ideen, unterdrückt Initiative und wirkt sich in der Außenwirkung auf Dauer extrem negativ aus. – Und dann stimmen die Zahlen insgesamt dann eben doch nicht mehr!

Was du gegen Widerlinge im Team tun kannst?

Dasselbe, was die amerikanische Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Plante and Moran getan hat: Null Toleranz bei kultureller Nichtanpassungsfähigkeit! Die goldene Regel dort lautet: „Do Unto Others As You Would Have Others Do Unto You!“

Das ist nichts anderes als eine Variante des kategorischen Imperativs von Immanuel Kant. Also uralt. Aber Plante and Moran wenden die Regel auch konsequent an! Und erzeugen so ein „relativ idiotenfreies Team“. Heißt ganz praktisch: Charakter wird schon im Einstellungsgespräch geprüft und ist ein wesentlicher Teil der Einstellungskriterien. Und wer eingestellt wurde, sich aber wiederholt wie ein Kotzbrocken verhält, der fliegt raus, egal wie gut die Zahlen sind. Widerlinge haben dort keinen Platz.

Wenn du dein Unternehmen auch zur arschlochfreien Zone machen willst, brauchst du eine entscheidende Weichenstellung im Kopf: Mitarbeiter-Performance und Mitarbeiter-Verhalten dürfen nicht mehr voneinander getrennt werden. Gedanken wie „Er ist zwar ein Ekelpaket, aber er ist gut“, sind auf Dauer schädlich und gehören gestrichen. Und das Ekelpaket muss sich ändern oder wird gefeuert!