Agilität, gepaart mit Kundenzentrierung ist ein Konzept der Zukunft. Es ist aber kein Wundermittel, das per Abbau von ein paar Hierarchieebenen und Verschlankung von Prozessen Komfortzonenbewohner, Denkbürokraten und Vorrechte-Verteidigern in kundenfokussierte und dynamische Intrapreneure verwandeln würde.
Agilität bedeutet im wesentlichen Eigenverantwortung, was wiederum bedeutet, dass sich die Rolle der Führung und die der Mitarbeitenden grundlegend verändert. Führungskräfte müssen sich als Ermöglicher und Spielfeldbereiter für Selberdenker und Selbstermächtiger sehen und nicht als Bewahrer und Beschützer angepasster Mitläufer und Routinedenker – auch wenn die von „oben“ so schön zu steuern sind.
Auch die Mitarbeiter müssen ihre Rolle neu definieren. Es bedeutet den Abschied von der Festanstellung im Kopf. Natürlich ist es tausendmal komfortabler, zum Chef zu gehen und sich sagen zu lassen, was zu tun ist. Genauso, wie es für den Chef unkomplizierter ist, wenn er über die Arbeitszeit und Anwesenheit seiner Leute bestimmt. Sie dagegen wie Erwachsene zu behandeln, die eigene Entscheidungen treffen und volle Verantwortung tragen, erfordert Mut. Und manchmal auch die Kraft, einem nach Anweisungen fragenden Mitarbeiter zu signalisieren: „Not my business. Klär’s mit deinen Kollegen.“
Mehr zu Abschieden von alten Denkmustern in meinem Vortrag bei der #RC20 in Köln am 6. Mai.