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Eine verdrängte Wahrheit: Warum Störmanöver unser Leben bereichern

Weißt du noch, ob du heute früh abgeschlossen hast? Jetzt wirst du unsicher, oder? Ist auch völlig in Ordnung. Es gibt Dinge in unserem Alltag, über die denken wir nicht nach. Wir schalten auf Autopilot. An und für sich sehr praktisch, dieser Routine-Modus. Aber leider auch brandgefährlich! Einmal angeschaltet, läuft er nämlich einfach weiter. Er schafft eine Routine nach der anderen. Routinen im Job. Routinen in der Beziehung. Routinen im Leben. Und, zack, bist du ein waschechter „Gewohnheitsmensch“. Nicht schlimm? Oh doch!

Routinen machen dich immer schwächer

Routine verleitet dazu, stets die alten Erfolgsmuster zu wiederholen. Du hinterfragst nicht mehr. Du wirst nicht mehr wirklich gefordert. Du tust einfach, was sich bewährt hat. Weiterentwicklung? Fehlanzeige. Neuland? Bleibt unerschlossen. Wachstum? Ausgeschlossen. Aus dem Entdecker-Innovator-Pionier in dir wird so langsam aber sicher eine Couch-Potato.

Du wirst ansteckend langweilig

Eingerastete Verhaltensmuster machen dich nicht nur für dich selbst, sondern auch für deine Umwelt komplett berechenbar. So fangen deine Mitmenschen an, im Umgang mit dir ebenfalls auf Autopilot zu schalten. Und zusammen schafft ihr es, jede, aber auch wirklich jede Beziehung langsam aber sicher einzufrieren, zu lähmen, zu strangulieren.

Und jetzt?

Ein Riesen-Aufbäumen und von jetzt auf gleich alles anders machen? Alle Routinen über Bord werfen und alle Aspekte des Lebens auf Neustart setzen?

Bloß nicht!

Wir brauchen nämlich immer beides: Routine einerseits und das bewusste Durchbrechen eben dieser Routine andererseits. Letzteres kriegst du nur hin, wenn du deinen Gewohnheiten immer wieder ganz bewusst ein Schnippchen schlägst – und den Blinker mal links statt rechts setzt. Fahre einen anderen Weg zur Arbeit als sonst. Geh zum Mittagessen zu diesem Libanesen, bei dem du noch nie warst. Greif zu dieser roten Bluse, die du schon ewig nicht mehr anhattest. Klingt total banal? Stimmt. Aber es wirkt.

Diese kleineren und größeren Störungen wirken nämlich wie Eisbrecher. Sie holen Facetten deiner selbst ans Licht, von denen du gar nicht wusstest, dass du sie hast. Plötzlich schaut auch deine Umwelt wieder zweimal hin.

Und wie deine Routinen sind jetzt auch deine Störmanöver ansteckend. Deine Beziehungen nehmen Fahrt auf, und es kommt wieder Leben in die Bude.

Also: Was kannst du heute anders machen?

PS: Führungskräfte müssen übrigens noch eine Schippe drauflegen. Sie brauchen nicht nur Störmanöver im Privatleben. Nein, sie haben auch einen Irritationsauftrag in ihrem Unternehmen. Sie müssen ihre Mitarbeiter bei ihren Routinen stören, sie müssen Beharrungsenergien entlarven und den Veränderungswillen anfeuern. Und Wörter wie „nie“ und „immer“ am besten gleich auf die schwarze Liste setzen.