Was kann ich tun, was ich so noch nie getan habe?

Was kann ich tun, was ich so noch nie getan habe?

Wenn du dein Leben mit einem einzigen Satz aufregender und außergewöhnlicher gestalten könntest, würdest du es tun?

Die gute Nachricht: Das ist möglich!

Okay. Und wie lautet dieser Satz?

Dieser Satz ist eine Frage.


Eine einfache und wirksame Frage, die eine grandiose Therapieform gegen die eigene Bequemlichkeit ist:

„Was kann ich tun, was ich so noch nie getan habe?“


Geistige Routinen

Menschen lieben ihre Routinen und Gewohnheiten. Und oft denken wir nicht einmal über sie nach. Das läuft quasi automatisch. Routinen erleichtern das Leben. Im Job immer den Tag mit dem Check der E-Mails beginnen. Beim Heimkommen den Schlüsselbund immer in die Schale auf der Kommode legen. Vor dem Verreisen immer die Wetterapp checken.

Das läuft ohne viel Nachdenken und erspart uns die Zeit und Aufmerksamkeit, die wir anderswo investieren sollten: für die großen Fragen des Lebens. Für die wirklich wichtigen Wahlhandlungen, die eben nicht automatisch laufen sollten.

Tatsächlich läuft es aber oftmals genau andersherum!

Im Alltag fokussiert sich unsere Aufmerksamkeit darauf, dass alles läuft wie geplant. Die großen Fragen, die den Kern unserer Existenz berühren, werden übertönt von Routine, Trott, vermeintlichen Zwängen und Denkfaulheit. Dann wird argumentiert, dass das Leben dazu keine Zeit lässt. Job, Haus, Kinder – all das taktet den Alltag so durch, dass viele aufgehört haben, die Sinnfrage zu stellen:

  • Ist mein Leben nach den Werten ausgerichtet, die mir wichtig sind?
  • Bin ich der Mensch, der ich sein will?

Darüber lohnt es sich, gründlich nachzudenken. Dafür brauchen wir Zeit und Entscheidungsenergie.

Aber Vorsicht:
Der durch das Nachdenken ausgelöste Erkenntnissprung bedroht das Bestehende.
Selbstreflexion stört die Routine – oder zerstört sie sogar.

Wahrscheinlich ist sie deswegen bei vielen so unbeliebt.

Beharrungsenergien entlarven

Um uns weiterzuentwickeln, brauchen wir Störungen des Normalbetriebs des Lebens. Unterbrechungen der Routinen. Hinterfragen von Überzeugungen. Obwohl es natürlich nervt und bisweilen schmerzt. Aber Störungen sind ein Wert per se.

Beharrungsenergien zu entlarven und den Veränderungswillen zu stärken, sind wichtige Beiträge zur eigenen Zukunftsfähigkeit. Nicht als Selbstzweck, sondern um die eigene Wachsamkeit und die gesunde Skepsis am „läuft schon“ zu stärken.

Aber natürlich gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Dosierte Störung, nicht Störung, um der Störung willen.

Das Unterbrechen eigener geistiger Routinen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe!

Du hast es selbst in der Hand, für dosierte Unterbrechungen in deinem Alltag Platz zu machen. Wie? Indem du dir regelmäßig diese Frage stellst:

„Was kann ich tun, was ich so noch nie getan habe?“

Denn Hand aufs Herz: Wann hast du zuletzt etwas getan, mit dem du dich selbst überrascht hast? Etwas, das dich aus alten Routinen rausgebracht und Platz für Neues gemacht hat – neue Eindrücke, ungewohnte Inspiration, unkonventionelle Impulse?

Ein Jahr der Überraschungen

Das Schöne an diesem Vorgehen ist, dass wir es nach unseren eigenen Möglichkeiten, Ideen und Wünschen ausgestalten können.

Es geht nicht, um waghalsige Stunts wie etwa von heute auf morgen den Job zu kündigen, sich ein neues Hobby wie Extremklettern zuzulegen oder ähnliches. Es geht auch deutlich bescheidener: Mit dem Lesen eines Buchs, das nicht in dein vertrautes Lesemuster passt. Mit der bewussten Umstrukturierung der Tagesroutine. Eben nicht auf Autopilot die Mails zu Beginn des Arbeitstags zu checken, sondern zwanzig Minuten innezuhalten und Z.F.D.B. zu machen.

Es gibt so viele Möglichkeiten.

Angesichts des anstehenden Jahreswechsels wäre das ein schönes Vorhaben: Wie wäre es, dass du dich damit beschenkst, dass du das Jahr 2023 zu einem Jahr der Überraschungen machst?