Der weltberühmte Bestsellerautor Paulo Coelho war in Rio de Janeiro zu Fuß zu einem Interview unterwegs. Da sah er einen Mann auf dem Bürgersteig liegen. So etwas sieht man in fast allen Großstädten der Welt jeden Tag. Nichts Besonderes. Coelho ging weiter. Aber plötzlich blieb er stehen. Etwas war passiert in ihm. Seine Seele war müde geworden, diese immer gleiche Szene wiederzusehen.
Er kehrte zurück und sah, dass der Mann verletzt war und blutete. Er zog ihn in den Schatten und rief einen Polizisten. Aber der weigerte sich, dem Mann zu helfen.
Coelho war machtlos. Er hatte nicht die Autorität, dem Polizisten vorzuschreiben, was der zu tun hatte.
Moment! Er hatte keine Autorität? – Oh doch! Das hatte er! Aber seine Autorität entsprang nicht einem Amt oder einer Position, sondern kam aus dem tiefsten Innern, aus ihm selbst. Er hatte nämlich einfach genug davon, Menschen auf dem Boden liegen zu lassen. Etwas war anders als sonst. Diesmal meinte er es todernst.
Er schaute dem Polizist direkt in die Augen und sagte mit fester Stimme: NEIN!
Und dann passierte das Unglaubliche. Der Polizist war verwirrt. Er fragte Coelho, ob er eine Amtsperson sei. Und obwohl Coelho das nicht war, begann der Polizist, ihm zu gehorchen. Coelho hatte die Führung übernommen. Gemeinsam halfen sie dem Mann und brachten ihn ins Krankenhaus.
Diese einfache kleine Geschichte hat uns klar gemacht:
– Wir sind nicht ausgeliefert!
– Wir alle haben die Macht etwas zu ändern!
– Wir können einen Unterschied machen!
Aber wie bringen wir die Autorität auf, die dazu notwendig ist?
Die Geschichte beantwortet auch das:
Wir alle besitzen Autorität, wenn wir von dem, was wir tun, vollkommen überzeugt sind!
Es gibt zwei Quellen von Autorität: Sie entspringt entweder einem Amt, einer Position. Oder sie entspringt echter Überzeugung.
Wenn wir den Mut aufbringen, das zu tun, von dem wir zutiefst überzeugt sind, dann können wir auch ganz ohne Machtinstrumente etwas bewirken. Egal ob bei einem Spaziergang in Rio de Janeiro oder bei der täglichen Arbeit oder in unserem unmittelbaren Umfeld.
Nur sind wir uns meistens gar nicht bewusst, über wie viel Macht und Einfluss wir eigentlich verfügen. Wir hören es oft nach Vorträgen: „Wissen Sie, Herr Kreuz/Frau Förster, das war alles sehr interessant, aber bei uns geht das nicht.“ – „Mein Chef lässt mich nicht, ich bin ja nur Mitarbeiter und kann da nichts machen.“ – „Die da oben sollten zuerst damit beginnen, etwas zu verändern!“ – und so weiter …
Aber das sind Ausreden!
Gandhi hat es treffend auf den Punkt gebracht: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt!“
Also: Welche Veränderung wollt ihr sehen?
Wie könnt ihr diese Veränderung selbst verkörpern?
Verändert was – aus Überzeugung!
PS: Und wenn du als Veränderer mit bestehenden Regeln brechen möchtest, solltest du diesen Beitrag lesen.