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Warum die Dinosaurier ausgestorben sind …

… ist noch immer nicht abschließend und zweifelsfrei geklärt. Na klar, mittlerweile kennt jedes Kind die Geschichte, die die meisten Geologen, Paläontologen und der Nobelpreisträger Luis Alvarez uns erzählt haben: Vor 65 Millionen Jahren stürzte ein Monstermeteorit auf die Erde. Er schlug im Golf von Mexiko einen 180 Kilometer breiten Krater und wirbelte so viel Staub auf, dass sich der Himmel verdunkelte. Pflanzen verwelkten, die Dinos verhungerten. Basta.

Gerta, nerv uns nicht …

Doch 1985 wurde auf einem Geologen-Kongress ein gewisser „George Keller“ angekündigt. Es stellte sich heraus, dass dieser „George“ in Wahrheit eine „Gerta“ ist, also eine Frau. Gerta Keller lehrt an der angesehenen Princeton University und – das war der eigentliche Schock auf dem Kongress – hält die Meteoriten-Theorie für falsch. Sie macht irdischen Vulkanismus und nicht einen außerirdischen Himmelskörper für das Artensterben am Ende der Kreidezeit verantwortlich.

Ehrlich gesagt macht es uns keine schlaflosen Nächte, wer nun Recht hat, Frau Keller oder die anderen, aber was uns umtreibt, ist die Tatsache, dass die Wissenschaftlerin auf diesem Kongress ihre Zahlen, Fakten und Belege gar nicht erst vortragen konnte: Sie wurde niedergeschrien, verunglimpft, beschimpft. Und ab diesem Zeitpunkt legte die „etablierte“ Wissenschaft ihr jeden Stein in den Weg, den sie finden konnte. Alvarez, der Nobelpreisträger stellte sich ihr auf einem Kongress in den Weg und sagte: „Gerta, nerv uns nicht mit deinen Zahlen. Wir wollen sie nicht!“

Wer von der herrschenden Lehrmeinung abweicht, ist schnell einsam

Seitdem tobt der Streit. Alvarez ist tot, doch die weitaus meisten Geologen unterstützen bis heute seine Hypothese. Und sie sitzen an den Machthebeln und genehmigen Forschungsgelder. Sie entscheiden als Experten, ob Kellers Zahlen publiziert werden oder nicht. „Im Mittelalter“, sagt Gerta Keller, „hätten sie mich auf dem Scheiterhaufen verbrannt.“

Wir finden, diese Form des wissenschaftlichen Diskurses sagt sehr viel aus über die Akteure. Wer es wagt, eine Hypothese zu vertreten, die von der herrschenden Lehrmeinung abweicht, ist sehr schnell einsam. Was uns an der ganzen Sache jedoch positiv beeindruckt und inspiriert, ist der Mut von Gerta Keller!

Sie stellte sich allein und aus voller Überzeugung argumentierend gegen die übermächtige Mehrheitsmeinung. Weil sie tief in ihrem Inneren daran glaubt, dass die herrschende Lehrmeinung hinterfragt werden muss. Dafür hat sie Nachteile in Kauf genommen. Einfacher wäre es gewesen, die Klappe zu halten und mit der Mehrheitsmeinung zu gehen.

Es geht hier nicht um die Dinosaurier oder um Gerta Keller.
Es geht um dich!

Eine aufrichtige Haltung bewahren

Wir fragen dich: Wie viele Menschen leisten sich in Unternehmen den Luxus einer eigenen Meinung? Wie viele haben den Mut, aufzustehen und sie zu vertreten? Wie viele sagen: „Nein, ich sehe das anders. Ich finde diesen Weg nicht richtig, weil …“?

Und wie viele Menschen führen die Anweisung vom Chef kommentarlos aus, obwohl sie sie für falsch halten? Oder die Entscheidung des Kunden, die in ihren Augen ein Fehler ist?

Ob das letztlich den Lauf der Dinge bestimmt oder ändert, steht auf einem ganz anderen Blatt. Es wäre verdammt optimistisch zu erwarten, dass sich ein einzelner Abweichler immer durchsetzt. Das mag in seltenen Fällen gelingen, aber häufig auch nicht.

Aber darum geht es auch nicht. Es geht vielmehr um den aufrechten Gang.

Die Macht akzeptieren, aber nicht die Meinung – eine Frage der richtigen Haltung

Unabhängig davon, ob das Nein etwas ändert. In vielen Situationen des Unternehmensalltags werden wir trotzdem akzeptieren müssen, was wir verneinen. Der Unterschied liegt aber in der Haltung. Die eine Haltung beugt sich der Macht und denkt sich: „Hm, da kann ich ja sowieso nichts machen, also stimme ich zu und sage erst gar nicht Nein.“ – Die andere Haltung bleibt aufrecht und tut das Angeordnete, ohne sich zu beugen. Sie akzeptiert die Macht, aber nicht die Meinung. Sie sagt: „Ich habe die Freiheit und das Recht Nein zu sagen und dieses Nein auch zu äußern – auch wenn ich trotzdem das Ja ausführen muss.“

Diese Entscheidung für oder gegen eine aufrechte Haltung treffen wir jeden Tag aufs Neue. Heben wir beim nächsten Mal im Meeting die Hand und vertreten unsere Überzeugung? Oder nicken wir weiter mit den anderen, weil es einfacher ist?

Deine Entscheidung!